Wikipedia inside?

Autor und Fachjournalist Günter Schuler hat ein Buch zur Wikipedia geschrieben, Titel Wikipedia inside. Die Leseprobe, die in der Pressemitteilung des Verlags verlinkt ist, macht keinen so schlechten Eindruck, wie die besagte Pressemittelung. Schon der zweite Satz hat es in sich:

… Mit derzeit weit über 600.000 Begriffserklärungen ist der deutschsprachige Ableger nach dem angelsächsischen die zweitgrößte Wikipedia-Ausgabe der Welt. …

OK, Begriffserklärungen als Synonym für Artikel hab ich noch nicht gesehen (das kommt einem doch sonst nur als falsche Bezeichnung für Begriffsklärungsseiten unter). Außerdem war da jemand etwas zu blumig, wer die englischsprachige Ausgabe meint, soll das schreiben, und nicht auf die angelsächsische Sprache verweisen. Daneben finde ich etwa diese beiden Stellen schlicht polemisch formuliert:

… Der sich am Motto Enzyklopädie ist machbar, Herr Nachbar orientierende Zweckoptimismus der Wikipedia-Gründer …

… Anders als der wikipediagläubige Teil der Medien …

Ahja. Nee, is klar. Ich hoffe inständig, dass sich das Buch nicht auf diesem Niveau bewegt, sondern wirklich Einblicke ins Innenleben der Wikipedia bietet.

Nachtrag:

  • Der Autor hat auf Wikide-l sein Buch angekündigt (das war auch meine ursprüngliche Quelle). Die Resonanz war negativ. Vor allem scheint der Autor es bei einigen GFDL-Bildern nicht ganz so genau mit der lizenzkonformen Nutzung genommen zu haben …
  • Poupou hat schon eine Rezension geschrieben.

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„TV Hören und Sehen“ und Wikipedia

Die vielen wohl zumindest namentlich bekannte Fernsehzeitschrift TV Hören und Sehen (gehört zur Bauer Verlagsgruppe) hat mit Wikimedia Deutschland eine Vereinbarung geschlossen, nach der sie das Wikipedia-Logo verwenden darf. Das berichtet elya sowohl auf VereinDE-l als auch im Kurier.

Soweit ich es verstehe, werden einige der üblichen Artikel, die man in Fernsehzeitschriften eben so findet, zusätzlich eine Box mit einigen Daten haben, die aus der Wikipedia gewonnen wurden, und für weiterführende Informationen auf Wikipedia-Artikel verweisen. Ich gehe mal davon aus, dass es nicht lange dauern wird, bis einer ein Exemplar in Händen hält und genauer beschreibt, was da drinsteht. (Das Titelbild gibts übrigends direkt auf der Website.)

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Pläne für Wikimedia Pennsylvania

Auf der Wikimedia-Deutschland-Mitgliederversammlung hatte Chapter-Koordinatorin Delphine Ménard es schon anklingen lassen, jetzt ist es raus: Andrew Whitworth hat auf Foundation-l Pläne für das erste Wikimedia-Chapter in den Vereinigten Staaten vorgestellt, Wikimedia Pennsylvania.

Daraus hat sich eine lebhafte Diskussion entwickelt, ob das denn so der richtige Weg ist. Denn bisher sind alle Chapter für vollständige, souveräne Staaten zuständig, nicht für Teile davon. Ein einziges Chapter für die USA wäre wohl etwas groß (auch wenn Kanada und Russland davor stehen, das zu tun), alternativ blieben dann große Regionen (in der Art von Mittlerer Westen oder so ähnlich), Ballungsgebiete oder eben Bundesstaaten. Das soll aber nicht heißen, dass sich Wikimedia Pennsylvania nicht auch an Einwohner anderer Bundesstaaten richten würde.

Ob das sinnvoll ist? Ich sage erstmal ja. Ballungsgebiete gibt es in den USA nicht so viele und große Teile des Landes würden nirgendwo dazugehören; große Regionen sind auch nicht viel besser als das ganze Land. Ich halte Bundesstaaten als Ebene für recht sinnvoll, unter der Voraussetzung, dass sie im Prinzip auch über die Staatsgrenzen hinaus agieren, wenn die Dichte der Chapter gering ist. Das dürfte innerhalb der Vereinigten Staaten deutlich weniger problematisch sein, als etwa innerhalb der EU, wo es rechtliche und sprachliche Unterschiede gibt. Wenn sich irgendwo eine kritische Masse findet, kann die ja ein neues Chapter für ihren Bundesstaat gründen.

Nachtrag: Wikimedia Pennsylvania hat jetzt ein eigenes Wiki.

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Independence Day

Zwar einen Tag zu spät, aber dieses Fundstück (auf das mich dieser Blogeintrag aufmerksam gemacht hat) zum Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten finde ich einfach schön:

xkcd #285 Wikipedian Protester: Quellenangabe erforderlich.
Bild: Randall Munroe, freigegeben unter CC-BY-NC 2.5.

xkcd kann ich überhaupt empfehlen, es sind meist lustige und alberne, teilweise auch nachdenkliche Sachen dabei, zu so ziemlich jedem Thema. Wie sollte es anders sein, die englische Wikipedia hat sogar einen Artikel.

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Berichte zur Mitgliederversammlung 2007

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Mike Godwin wird neuer “General Counsel and Legal Coordinator” der Wikimedia Foundation

Die Foundation hat Mike Godwin als neuen General Counsel and Legal Coordinator (was ich als Chefsyndikus und Rechtskoordinator übersetzen würde) gewonnen. Die entsprechende Meldung hat Florence Devouard auf Foundation-l verkündet.

Wie sie schreibt, hat Mike zuletzt in Yale gearbeitet und kann auf 17 Jahre Rechtserfahrung mit Technologie und Internet zurückblicken. Er war 1996 der erste Rechtsberater der EFF und später Berater anderer nicht gewinnorientierter Organisationen.

Zu einem anderen Punkt zitiere ich sebmol aus dem Wikipedia:Kurier, da ich es nicht kurzer und prägnanter schreiben könnte:

Am bekanntesten ist er aber als der Erfinder und Namensgeber von Godwins Gesetz, wonach mit der steigenden Länge einer Diskussion die Wahrscheinlichkeit rapide zunimmt, dass ein Hitler- oder Nazi-Vergleich Eingang in die Beiträge findet.

Ich persönlich kannte ihn bisher wirklich nur von Godwins Gesetz, aber sieht ja aus, als wäre er wirklich gut.

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enwiki wieder auf dem Toolserver

Endlich tut sich mal wieder was in Sachen Toolserver: River Tarnell meldet, dass der zweite Datenbankserver yarrow läuft (und dass zedler endlich neu installiert wird, um die in letzter Zeit häufigen Probleme in den Griff zu bekommen, aber das ist eine andere Sache). Dort wird jetzt die Datenbank-Sektion s1 vorgehalten, also die enwiki-Datenbank (für Nicht-Insider: die englischsprachige Wikipedia), und das zum ersten mal seit Urzeiten in einer aktuellen, durchgehend replizierten Version.

Allerdings können bestehende Anwendungen nicht ohne Weiteres auf die neue Datenbank zugreifen: Man muss jetzt enwiki von yarrow lesen, und dafür hat River als Alias sql-s1 eingerichtet (und auch sql-s2 und sql-s3, die jetzt beide auf zedler verweisen).

Für Catgraph war das relativ einfach, weil die Datenbank erst spät geöffnet wird. Solange s2 und s3 nicht auch noch getrennt werden, sollte das reichen. Zum Glück muss ich sonst nichts umstellen, denn bei einigen meiner Programme, die noch schlimmer zusammengehackt sind, müsste ich wohl Code hin- und herschieben …

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Die Wikimedia-Geschäftsstelle in Frankfurt

Am Sonntagvormittag vor der Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland haben ein paar unerschrockene, darunter ich, die Gelegenheit genutzt, sich die berühmt-berüchtige Geschäftsstelle mal anzusehen.

Schon die Anfahrt war so eine Sache: in Delphine Ménards Kleinwagen eines bekannten französischen Herstellers kutschierte uns Wikimedia-Deutschland-Geschäftsführer Arne Klempert zu viert von Innenstadtnähe nach Frankfurt-Höchst (und später zu fünft zurück). Das Problem: Für den Ironman Germany waren alle Mainbrücken bis auf eine gesperrt worden, was die Fahrtzeit deutlich erhöhte.

Angekommen erwartete uns ein Büro, wie es unspektakulärer kaum sein kann. Es liegt im zweiten Stock eines nicht mehr ganz taufrischen Gebäudes, das mal eine Außenstelle des Amtsgerichts beherbergt hat, in einer Bürogemeinschaft. Drei Schreibtische mit Rechner, ein paar Regale, ein Stehtisch, ein paar Stühle. Nichts besonderes, und ganz sicher kein Luxus. Eigentlich wollte Achates ja Bilder machen, aber da er das dann doch vergessen hat … Naja, ein Bild ist mir bekannt (jetzt, nachdem ich die Örtlichkeit selber gesehen habe): dieses Bild ist in der Geschäftsstelle entstanden.

Um auf die Mitgliederversammlung zurückzukommen: Mich persönlich hatte der Besuch schonmal davon überzeugt, dass hier niemand Geld zum Fenster raus wirft, und nachdem der Vorstand und Arne in der Mitgliederversammlung ihre Berichte vorgelegt hatten, war klar, welch große Bedeutung die Geschäftsstelle seit ihrer Eröffnung am 1. Oktober 2006 für die Arbeit des Vorstands gewonnen hat. Das überzeugte die Anwesenden (soweit ich mich erinnere alle), dem Antrag zuzustimmen, die Geschäftsstelle über das eine Jahr, auf das sie befristet war, weiter zu betreiben.

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Kandidatenkür zur Kuratoriumswahl 2007

Noch bis 23. Juni läuft die Vorschlagsphase zur Wahl des Kuratoriums (Board of Trustees) der Wikimedia Foundation. Im Meta-Wiki präsentieren sich die Kandidaten. Wer genug Bearbeitungen vorzuweisen hat, mindestens 18 Jahre alt ist, sich nicht scheut, seine Identität preiszugeben, und schließlich bereit ist, zwei Jahre lang eine wichtige Aufgabe ohne Bezahlung zu übernehmen, kann sich noch bewerben. Gewählt werden Nachfolger für drei Kuratoren, deren Amtszeiten turnusmäßig diesen Monat auslaufen. Die eigentlich Wahl ist vom 28. Juni bis 7. Juli geplant.

Wenig überraschend: die meisten Kandidaten stammen aus den Vereinigten Staaten. Erfreulich ist, dass dafür aus Polen, wie auch aus den Niederlanden, gleich zwei Kandidaten antreten – neben den schon üblichen Verdächtigen Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

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Blogging die Zweite

Nachdem ich mein ursprüngliches Blog seit Monaten alleine gelassen habe, will ich ein Bisschen einen Neuanfang wagen: Dazu gehört die neue Aufmachung mit anderer Software, die andere Subdomain (so wirklich glücklich war ich mit scheissname.de in diesem Zusammenhang irgendwie nicht) und sowas wie zumindest der Ansatz zu einem Konzept.

Immer wieder hätte ich eigentlich Kommentare und Anmerkungen, oder auch einfach mal Informationen etwa über technische Neuerungen, für die ich dann doch keinen Platz habe, vor allem zur Wikipedia und anderen Projekten der Wikimedia Foundation. Da der deutschsprachige Planet Wikimedia doch manchmal etwas leer wirkt (auch wenn sich das vor allem in den letzten Tagen mal gebessert hat), dachte ich mir, da könnte ich doch was zu beisteuern. Einen Schwerpunkt würde ich darauf setzen, auch mal zu kommunizieren, was in den nicht-deutschsprachigen Projekten, allen voran natürlich den englischsprachigen, so vor sich geht.

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