Archiv des Monats Oktober 2008

Englische Wikinews-Artikel bei Google News

Die englischsprachige Wikinews-Ausgabe hat es geschafft: Auf der Wikinews-Mailingliste wurde gemeldet, dass alle Artikel jetzt in Google News gelistet werden. Auch wenn ich bei Wikinews nicht mehr aktiv bin, verfolge ich ab und zu, was denn so passiert. Daher weiß ich, das da einiges an Vorbereitung hintersteckt.

Google wollte einerseits eine redaktionelle Kontrolle, die über Gesichtete Versionen und einen eher kleinen Kreis an Sichtern realisiert wurde.

Andererseits gab es Anforderungen an die Übermittlung. Sie brauchten entweder eine Sitemap (die nicht so leicht zu realisieren gewesen wäre) oder eine Seite, auf der die Artikel verlinkt sind. Letzteres wäre kein Problem gewesen, wenn nicht nur URLs, die mindestens eine dreistellige Zahl enthalten, berücksichtigt werden würden (um Artikel von anderen Seiten unterscheiden zu können, soweit ich das verstanden hab). Gelöst wurde es darüber, dass die Erweiterung, mit der die Artikellisten erstellt werden (Dynamic Page List) erweitert wurde und jetzt die Links mit angehängter Artikel-ID erstellen kann („?curid=12345“).

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Kerneloptionen suchen

Ein gewisser Frank Paulsen schrieb heute in de.comp.os.unix.linux.misc (Message-ID <gdrrol$86n$1@ebel.dfakt.de>):

in ‚make menuconfig‘ kann man seit ein paar versionen mit ‚/‘ nach optionen suchen.

Stimmt. Praktisch. Im Usenet lernt man jeden Tag was dazu.

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„2008/9 Wikipedia Selection for schools“ nicht GFDL-konform

Eigentlich wollte ich einfach mal wieder eine kleine Nachricht aus der großen weiten Wikimedia-Welt weiterreichen, über die offenbar noch niemand auf Deutsch berichtet hat: am 22. Oktober ist die 2008/9 Wikipedia Selection for schools (Wikipedia-Auswahl für Schulen 2008/09) veröffentlicht worden, eine Sammlung, die hauptsächlich aus 5.500 Artikeln der englischen Wikipedia besteht und auf eine DVD passt; sie ist auch unter schools-wikipedia.org online zu finden, das DVD-Image ein Archiv der Dateien ist über Bittorrent verfügbar. Das Projekt ist eine Kooperation der Wikimedia Foundation und des britischen Ablegers der SOS-Kinderdörfer. (siehe Update unten)

Das Ganze ist leider nicht ganz GFDL-konform, denn der einzige Hinweis auf die Autoren ist folgender Text, der am Ende jedes Artikels steht:

see www.wikipedia.org for details of authors and sources

Übersetzt:

siehe www.wikipedia.org für Details über Autoren und Quellen

Das ist erstens falsch (die Informationen wird man auf en.wikipedia.org finden) und zweitens ganz sicher keine ausreichende Angabe der Autoren, egal wie man die GFDL lesen will.

Wie kann sowas bei einem Projekt, an dem die Foundation beteiligt ist, passieren? Hat sich das keiner am Ende nochmal angesehen? Ich bin sicher nicht als Foundation-Kritiker bekannt (irgendwelche Wikipedia-Gegner haben mich in dem Zusammenhang mal als Vereins-Hurra-Schreier oder sowas ähnliches tituliert), aber das, sagen wir mal, begeistert mich nicht so wirklich. Wenn die Foundation es schon nicht schafft, dass bei so einem Projekt wenigstens eine liberale Auslegung der GFDL eingehalten wird – wobei es hier ja wirklich sehr einfach gewesen wäre, die komplette Versionsgeschichte mitzuliefern, was selbst einer strikten Auslegung genüge getan hätte – wer dann?

Update 25. Oktober 2008 @ 09:39

Mittlerweile hat Erik Möller auf der Foundation-Mailingliste klargestellt, dass die Foundation praktisch nichts mit dem Projekt zu tun hatte – offenbar kam sie erst ins Spiel, als es darum ging, die Verwendung des Namens Wikipedia und des Logos zu erlauben. Das Projekt wurde von Andrew Cates organisiert.

Der hat, und ab hier muss ich aufpassen, keine justiziablen Aussagen zu machen, meiner Meinung nach keine Ahnung von der GFDL. So schreibt er als Kommentar im Wikimedia blog:

The trouble is that the GFDL was not written to cover electronic publishing, and does not say what crediting exactly is required.

Das Problem ist, dass die GFDL nicht geschrieben wurde, um elektronische Veröffentlichung abzudecken, und nicht sagt, welche Zuschreibung genau gefordert ist.

Bitte was? Ich gehe davon aus, dass so gut wie jedes GFDL-Dokument elektronisch publiziert wurde, denn sie wurde als Lizenz für Softwaredokumentation entworfen. Es muss sogar auf irgendeine Art und Weise elektronisch zur Verfügung stehen, jedenfalls bei (hier vorliegenden) mehr als 100 Kopien (GFDL Punkt 3 Absatz 2).

Fest steht jedenfalls, dass man hier mehreren Leuten die Hammelbeine langziehen sollte: der Foundation, weil sie dem Projekt offenbar ungeprüft das OK zur Benutzung ihrer Marken gegeben hat, und Andrew Cates, weil der – wenn er nicht weiß, wie er die Autorennennung handhaben soll – einfach jemanden hätte Fragen sollen, der es weiß.

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Wikimedia-Server laufen zukünftig nur noch unter Ubuntu

Früher herrschte im Rechenzentrum der Wikimedia Foundation in Tampa, Florida ein ziemliches Durcheinander: praktisch alle Server benutzten Linux, aber unter verschiedensten Distributionen. In den letzten zwei Jahren wurde zwar schon fleißig daran gearbeitet, das zu ändern, aber jetzt geht es ans Eingemachte: auch die Webserver werden auf Ubuntu 8.04 umgestellt.

Den umfangreichsten Bericht hat Computerweek, allerdings nur in Englisch. Einen wirklich guten deutschsprachigen Bericht konnte ich nicht finden; Heise hat noch garnichts, und der Artikel bei Golem ist sehr kurz. Ich versuche mal, das wichtigste dazu zu schreiben – auch für diejenigen, die nicht soviel Ahnung von der Materie haben.

Ubuntu ist eine Linux-Distribution, die wiederum auf Debian basiert. Beide Distributionen sind heute sehr beliebt, Debian klassischerweise auf Servern, Ubuntu auf Desktop-Rechnern. Sie haben beide den Vorteil, kostenlos zu sein. Außerdem werden (bei Debian generell, bei Ubuntu für die so genannten LTS-Versionen) noch über Jahre Sicherheitsupdates angeboten, bei Ubuntu 8.04 LTS immerhin fünf Jahre.

Ubuntu auf Servern war mir ehrlich gesagt eher neu; aber ich hab in einem IRC-Log, das Aryeh Gregor auf Wikitech-l gepostet hat, eine schöne Aussage dazu gefunden:

Es ist Debian, aber mit einem vorhersagbaren Veröffentlichungszyklus.

Sprich: man weiß schon auf Monate im Voraus, wann die nächste Version rauskommt.

Ich hatte auch irgendwo ein Zitat von Brion Vibber gesehen – ich finde es leider nicht mehr wieder –, dass es praktisch ist, dieselbe Distribution auf den Servern zu benutzen, die viele der Server-Admins auch zu Hause einsetzen.

Die Umstellung soll sich jedenfalls lohnen. Ich zitiere Brion Vibber:

Wir können überall dieselbe Kombination laufen lassen, und sie macht dasselbe. Alles ist eine Million mal einfacher.

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Audio-Vorschau bei Youtube

Das Virus aus xkcd 481 (deutsch/englisch), das einem seine eigenen Youtube-Kommentare vorliest, hat in gewissem Sinn den Sprung in die Realität geschafft. Zumindest in der englischsprachigen Version des Videoportals gibt es neuerdings eine audio preview (Audio-Vorschau). Solange die nicht erzwungen wird, dürften aber die positiven Effekte ausbleiben, die das Virus haben sollte …

xkcd-Zeichner Randall Munroe selbst hat zu diesem Thema gebloggt.

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