Archiv zur Kategorie Wiki

RSS-Feeds: WP:NEU verbessert, WP:FZW testweise

Da ich im Wiki immer ein ungutes Gefühl habe, Eigenwerbung zu betreiben, gebe ich mal hier bekannt, dass ich noch etwas an Wikipedia-RSS-Feeds gebastelt habe. Es wird schon irgendwie weitergetragen werden :-)

Zum einen hab ich den RSS-Feed für WP:NEU (Wikipedia:Projektneuheiten) etwas verbessert. Bisher fehlte dort immer der unterste (also chronologisch erste) Artikel jedes Monats.

Zum anderen habe ich, als ich diesen Fehler berichtigen wollte, auch eine begonnene Testversion eines RSS-Feeds für WP:FZW (Wikipedia:Fragen zur Wikipedia) gefunden. Diese funktioniert nun im großen und ganzen korrekt (inklusive Erkennung der genauen Zeit des letzten Kommentars – regüläre Ausdrücke sind was Feines).

Beide Feeds sind vorgenerierte Dateien, die jede Viertelstunde neu erstellt werden (jeweils kurz vor der vollen Viertelstunde). Wenn sich der Inhalt ändert, bekommt der betroffene Abschnitt eine neue ID und wird damit im RSS-Reader als neue Nachricht angezeigt. In einer reinen Auflistung, etwa im Firefox, bleibt die Reihenfolge die gleiche wie auf der Seite selbst. Formatierungen funktionieren nur eingeschränkt, weil die Stylesheets fehlen; bei WP:NEU ist das egal, bei WP:FZW kann es schonmal nerven.

Wenn der WP:FZW-Feed keine größeren Probleme macht, werde ich wohl noch einige andere Seiten so zugänglich machen.

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Erde an Google, Erde an Google

Heute bin ich kein Freund von Google. Bitte bringt euren Benutzern schleunigst bei, nicht massenhaft Wikipedia-Artikel in Knol einzustellen.

Natürlich sind die Benutzer das eigentliche Problem, aber denen kann ich das (mit mindestens einer Ausnahme, als Wikipedianer sollte man das besser wissen) verzeihen – die sehen nur irgendwas von freier Enzyklopädie oder machen sich einfach gar keine Gedanken, weil im Internet ja alles vogelfrei ist.

Google allerdings verdient Geld damit (oder hat das zumindest vor), und da kann man schon erwarten, dass die sich irgendwas einfallen lassen, das zu verhindern. Dabei ist es meiner Meinung nach – auch wenn man sich an die Lizenz hält – überhaupt nicht möglich, fremde Inhalte unter der GFDL gemäß Knols Teilnahmebedingungen einzustellen (aus denselben Gründen, die ich gestern mit dem Beispiel CC-by-nc angeführt hatte).

Ich werde heute jedenfalls noch ein wenig Zeit investieren, Google über die entsprechenden Links inappropriate content zu melden und vielleicht auch einigen Massenhochladern böse Kommentare zu schreiben.

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AGB bei Google Knol

Die terms of service von Google Knol sind widersprüchlich, was den urheberrechtlichen Status der Artikel angeht. Einerseits erhebt Google keine Ansprüche auf die Inhalte:

5.1. No Google Ownership of User Content.
Google claims no ownership or control over any content submitted, posted or displayed by you on or through the Service. […]

Quelle: Knol Terms of Service

Andererseits räumt man Google ein einfaches Nutzungsrecht an den Inhalten ein:

8. License to Google.
By submitting, posting or displaying content as an Author, Co-Author, Collaborator, Commenter, Reviewer, or User on or through the Service, you grant to Google a non‑exclusive, perpetual, worldwide and royalty-free right and license to (i) use, copy, distribute, transmit, modify, create derivative works based on, publicly perform (including but not limited to by digital audio transmission), and publicly display the content through Google services; […]

Quelle: Knol Terms of Service

Das Google die Erlaubnis braucht, die Inhalte auf Knol zu veröffentlichen, ist klar und muss, da man auch ohne freie Lizenz Texte einstellen darf, wohl auch vereinbart werden; aber das geht darüber hinaus und würde etwa bei Veröffentlichungen unter einer nichtkommerziellen Lizenz (Google bietet CC-by-nc als eine der Lizenz-Auswahlmöglichkeit an) den nichtkommerziellen Aspekt aushebeln – zumindest für Google.

Problematisch ist aber vor allem, wenn man Inhalte Anderer einstellt: denn die Rechte daran kann man Google im Allgemeinen garnicht einräumen, das könnte nur der Urheber selbst. Um beim Beispiel zu bleiben: wenn jemand etwas unter eine nichtkommerziellen Lizenz wie CC-by-nc freigegeben hat und ich baue das in einen Knol-Artikel ein, darf auch Google das nicht kommerziell nutzen.

Ich bin zwar in Rechtsangelegenheiten nur ein interessierter Laie, aber ich stelle in Frage, ob das – in Deutschland – so überhaupt geht. Ich weiß, dass überraschende Klauseln in AGB (ob die nun AGB oder terms of service heißen) ungültig sind. Ich jedenfalls halte das für überraschend, vor allem, wenn eine andere Klausel etwas anderes sagt.

Und wenn diese Klausel doch gelten sollte: das Hauptproblem dürfte Google haben, denn die verbreiten möglicherweise Inhalte ohne Zustimmung der Urheber (auch wenn sie sich wohl ihrerseits an den Einsteller halten könnten).

Update 28. Juli 2008 @ 21:27
Der selbsternannte Lizenzexperte (seine eigenen Worte) Klaus Graf teilt meine Ansicht zu den Lizenzproblemen. So falsch kann ich also nicht liegen.

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Skywiki

In der Computerwoche Nr. 27 vom 4. Juli 2008 findet sich ab Seite 28 unter der Überschrift Fraport bringt sein Wiki zum Laufen ein schöner Artikel über Skywiki, das interne Firmenwiki der Fraport AG, die den Frankfurter Flughafen betreibt. Der Artikel steht glücklicherweise auch online.

Nachdem der erste Anlauf mit Twiki nach zwei Monaten abgebrochen wurde (die englische Oberfläche und CamelCase für Verlinkung kamen offenbar nicht so gut an) wurde mit MediaWiki noch einmal neu gestartet, mit einer reduzierten Oberfläche (Wir haben komplett aufgeräumt, alles nicht unbedingt Nötige entfernt.). Schulungen und Handbücher ergänzen das sichtbare Facelifting des Monobook-Skins. Hinter der ganzen Sache steht ein sechsköpfiges Wiki-Team.

Die Mühe scheint sich gelohnt zu haben. 1.200 Artikel von 375 angemeldete Benutzer, davon 100 Autoren (ich gehe davon aus, damit sind Leute gemeint, die neue Artikel eingestellt haben), halte ich bei 12.600 Beschäftigten, von denen die Hälfte nicht im gemütlichen Büro sitzt, durchaus für viel. Wahrscheinlich wird es, auf die Mitarbeiterzahl gerechnet, größere Firmenwikis mit höherer Beteiligung geben, aber in einer so heterogenen Umgebung und bei so einer großen Nutzergruppe wohl kaum.

Insgesamt sehe ich an vielen Stellen Parallelen zur Geschichte der Wikipedia, aber auch Punkte, von denen wir uns eine Scheibe abschneiden sollten. Abgesehen davon natürlich, dass der Artikel die beste Werbung für das Wiki-Prinzip in Unternehmen ist – und die geht an die richtigen, denn zur Zielgruppe der Computerwoche gehören nach meinem Verständnis auch die Entscheider.

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Neuer Wikimedia-Kurator ab Juli 2008

Das Ergebnis (derzeit nur ein Englisch; die deutsche Version der Seite ist noch nicht übersetzt) der Kuratoriumswahlen der Foundation ist da: And the winner is … Ting Chen, meist unter dem Benutzernamen Wing unterwegs.

Ich fasse die Angaben, die er über seine Person macht, mal extrem knapp zusammen: Er ist ein schwuler, chinesischer Elektrotechniker, der in Mainz wohnt. Da stellt sich doch direkt die Frage: ausgerechnet ein E-Techniker hat gewonnen? OK, das war jetzt nicht der Brüller, aber mal ganz ehrlich: er war zwar mein Favorit, aber dass er gewinnen würde, damit hatte ich nicht gerechnet.

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Sichtungs-Marathon

Vor gut 17 Stunden hat Mathias Schindler auf der Wikide-l-Mailingliste aufgerufen, die Zahl der ungesichteten Artikelversionen von dann knapp unter 2000 innerhalb von 24 Stunden auf Null zu drücken. Das Ziel ist jetzt schon so gut wie erreicht: derzeit sind es etwa 80. Keine Artikelversion ist derzeit mehr als eine Stunde ungesichtet.

Heute morgen hat Mathias ein erstes Fazit gezogen:

Seit gestern abend ist die Zahl dank der Sichtung von recht vielen
Leuten weiter gesunken, es zeigt vor allem, wie relativ einfach es
ist, einen Stau von Sichtungen abzubauen.

Das finde ich auch. Es liegt in der Natur der Sache, dass alles, was freiwillig ist, nicht immer gemacht wird – vor allem, wenn es langweilig ist. Deshalb mein Dank an alle, die fleißig gesichtet haben. Lange können sie diese Nacht nicht geschlafen haben, wenn ich den Graphen richtig lese :)

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Universal Edit Button

Der Universal Edit Button (kurz UED, übersetzt Universeller Bearbeitungs-Knopf) ist eine meiner Meinung nach sehr gute Idee: wenn man sich auf einer Internetseite befindet, die bearbeitbar ist, wird ein Knopf  eingeblendet. Wer Firefox oder Internet Explorer 7 verwendet, kennt das RSS-Symbol, das neben dem Adress-Eingabefeld eingeblendet wird, wenn die besuchte Seite einen entsprechenden Feed anbietet. Genau da soll auch dieses Symbol hin.

Warum schreibe ich darüber? Weil auf den Wikimedia-Wikis eine Erweiterung aktiviert worden ist, mit der die benötigte Information in den HTML-Code eingebaut wird (dazu gleich ein Bisschen mehr). Außerdem halte ich es, wie schon geschrieben, für eine gute Idee, noch dazu eine, die ich vorher nicht kannte. Informationen gibt es, wie sollte es anders sein, in einem Wiki (leider nur auf Englisch).

Browserseitig gibt es eine Erweiterung für Firefox (Version 2 und 3) und eine mehr oder weniger manuelle Anleitung für Internet Explorer, um diesen Knopf einzurichten. Die Hoffnung ist natürlich, dass sich das genauso verbreiten wird wie der RSS-Knopf.

Serverseitig muss übermittelt werden, dass die Seite bearbeitbar ist (und wo sich die Bearbeitungs-Seite befindet). Dafür wird, wie auch bei RSS-Feeds, ein link-Tag verwendet. Die endgültige Form steht noch nicht fest (das ist mein einziger Kritikpunkt). Derzeit wird es über die Angabe type="application/wiki" bzw., da das noch nicht offiziell existiert, type="application/x-wiki" erkannt (siehe dazu den Eintrag Add The Link im Wiki). Entsprechende Erweiterungen, Plug-ins o. ä. gibt es für verschiedene Wiki- und Blog-Software schon.

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Wahrheit und Hausaufgaben

Der Usenet-Netdigest schon wieder … Auf eine ungläubige Nachfrage schrieb Lothar Frings am 26. Mai in de.rec.sport.segeln zur Bekräftigung:

Man sollte es noch in Wikipedia reinschreiben, erst dann ist es wahr.

Den kompletten Netdigest-Beitrag findet man bei Google Groups.

Außerdem hat Volker Pispers am 27. Mai bei Neues aus der Anstalt spekuliert, wie ein 18-Jähriger wohl auf die Beschreibung seines Geburtsjahrs – da gab es kein Internet, alle Telefone hatten Kabel und der Russe stand vor der Tür – reagieren würde:

Nee, jetzt nicht echt, oder? Auch kein Wikipedia? Und wie habt ihr Hausaufgaben gemacht?

Dann erklärt er schnell dem Jugendlichen, was der Russe vor der Tür gemacht hat (um nicht den alten Leuten erklären zu müssen, was die Wikipedia ist). Legal gibts über die ZDF-Mediathek (Vorsicht, Popup und böse Flash-Oberfläche) die ganze Sendung. Aber möglicherweise ist Pispers Auftritt ja auch auf einer bekannten Internet-Videoplattform einzeln abrufbar …

Zwei aktuelle Beispiele, dass man sich sowohl im Netz als auch außerhalb mit der Wikipedia so weit beschäftigt, dass man ihre Schwächen auf die Schippe nehmen kann. Und das ist gut so, denn auch wenn Schopenhauer gesagt haben soll, Neid sei (in Deutschland) die höchste Form der Anerkennung, ist es doch in Wahrheit die Parodie.

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Was lange währt, wird endlich gut

Heute ist der Single-User-Login (SUL) in allen Wikimedia-Projekten für alle Benutzer freigeschaltet worden. Bisher kamen nur Admins in den Genuss, jetzt kann jeder auf Spezial:MergeAccount seine Benutzerkonten zusammenführen. Aber das ist noch nicht alles: Wer auf SUL umstellt, ist damit auch auf allen Projekten (abgesehen von denen unter *.wikimedia.org, darunter Commons und Meta) sofort angemeldet. Einzelheiten gibts bei den Wikipedia:Projektneuheiten.

Nach des gesichteten/geprüften Versionen ist damit das zweite Langzeitprojekt fertig. Ich muss zugeben, ich war mir schon nicht mehr sicher, ob Duke Nukem Forever oder GNU Hurd nicht doch vorher fertig werden :-)

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Fröhliches Berufung-Einlegen

Nichtmal eine Woche, nachdem die Frankfurter Verlagsgruppe mit einer Klage gegen Arne Klempert (als Admin-C von wikipedia.de) und den Wikimedia Deutschland e. V. (als Betreiber von wikipedia.de) vor dem Landgericht Köln gescheitert ist (Heise berichtete), hat das Unternehmen angekündigt, Berufung einzulegen (Heise berichtet).

Da kann ich nur sagen: aua. Die Urteilbegründung stellt deutlich dar, warum weder der Admin-C noch der Betreiber von wikipedia.de für Wikipedia-Inhalte verantwortlich sind (und das fand auch ich als Nichtjurist durchaus verständlich), und stellt auch noch fest, dass die monierten Aussagen im lange gelöschten Artikel über die Verlagsgruppe garnicht zu beanstanden waren. Was soll das also? Fest steht nur, dass jetzt sicher deutlich mehr Leute das wissen, was da unter den Tisch gekehrt werden sollte. Mit dieser Berufung um der Berufung willen – so kommt mir das jedenfalls vor – dürfte die Frankfurter Verlagsgruppe sich keinen Gefallen tun.

Nachtrag, 21.05.: Im Blog der Kanzlei Dr. Bahr steht ein differenzierterer Beitrag zum Urteil des LG Köln. Grob zusammengefasst: Das Gericht hat festgestellt, dass Arne Klempert und der Verein nicht Täter oder Teilnehmer einer möglichen Rechtsverletzung wären; sie könnten aber Mitstörer sein, nur hat das Gericht darüber nicht entschieden, weil es garkeine Rechtsverletzung gesehen hat.

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