Termin für Wikimania 2008 steht fest

Auf der Wikimania-Mailingliste wurde der Termin der Wikimania 2008 bekannt gegeben: vom 19. bis 21. Juli (Samstag bis Montag) werden sich Wikimedianer aus der ganzen Welt in Alexandria treffen.

Update: Das Datum hat sich geändert, siehe neuen Beitrag.

Kommentare aus

Wikipedia in aller Munde

In den letzten Tagen war wirklich voll der Bär los: Wikipedia ist in aller Munde. Erst die geplante Lizenzänderung (ich selbst berichtete), dann die Wikipedia-Google-Verschwörung (Mathias Schindler berichtete), die Titelstory im Stern (Tim Bartel berichtete), und jetzt auch noch eine Strafanzeige wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole (nochmal Tim).

Spätestens jetzt müsste eigentlich auch der letzte von Wikipedia gehört haben. Allerdings weiß der dafür wohl nicht mehr, was er denn davon halten soll …

[Update@20:24] Und vor lauter Nachrichten hab ich die geheime Mailingliste vergessen (heise online berichtete).

Kommentare aus

GNU FDL und CC-BY-SA sollen kompatibel werden

Die Foundation hat heute, in Absprache mit der Free Software Foundation (FSF) und Creative Commons, eine Resolution verabschiedet, die darauf hinwirken soll, einen Wechsel von der GNU FDL auf die CC-BY-SA-Lizenz zu ermöglichen. Der letztliche Beschluss lautet (Übersetzung von mir):

  • Die Foundation bittet darum, dass die GNU Free Documentation License in der von der FSF vorgeschlagenenen Weise verändert wird, um massenkollaborativen Projekten [im Original mass collaborative projects] die Migration auf die Creative Commons Attribution ShareAlike-Lizenz zu erlauben;
  • Nach der Verkündung der Relizensierung [gemeint ist wohl die neue GNU FDL] wird die Foundation mit der Community einen Prozess der Diskussion und Abstimmung beginnen, bevor die endgültige Entscheidung über die Relizensierung getroffen wird.

Damit hat man den einzigen Weg gewählt, mit dem man realistisch von der GNU FDL wegkommen kann: da alle Bearbeitungen als GNU FDL 1.2 oder später lizensiert wurden, kann die FSF eine neue Version schreiben, die dann als neue Klausel die Möglichkeit enthält, auf CC-BY-SA zu wechseln (der erste Entwurf der GNU FDL 2 sah unter Punkt 8b etwas ähnliches vor). Ob das nach deutschem Recht überhaupt geht, ist eine interessante Frage, die sicher für einige Diskussionen sorgen wird.

Auf jeden Fall danke ich der FSF, dass sie sich zu dieser Änderung bereit erklärt hat.

Kommentare (2)

Sue Gardner wird Executive Director

Das Kuratorium der Wikimedia Foundation hat mit Entscheidung vom 26. November die bisherige Beraterin (Management Consultant) Sue Gardner zum 1. Dezember zur Geschäftsführerin (Executive Director, wörtlich Geschäftsführende Direktorin) bestellt. Damit geht eine Suche zu Ende, die vor gut einem Jahr mit der Einrichtung eines Suchkomitees begann.

Neu ist die Aufgabe nicht: sie hat in den letzten Monaten deutlich mehr getan, als man von einem Berater erwartet. Trotzdem ist es sicher etwas anderes, offiziell so eine Aufgabe zu übernehmen. Ich wünsche Sue viel Erfolg.

Kommentare aus

Aktuelle Wikipedia-DVD unter Linux (2)

Mittlerweile habe ich die Datendateien, und dabei leider festgestellt, das die Binärversion doch nicht funktioniert. Sie startet zwar, stürzt aber beim ersten Zugriff ab. Auch die build.sh will nicht so recht. Ich habe selbst rumprobiert, bevor ich diesen Kommentar zum ersten Blogeintrag zu diesem Thema gerade eben freigeschaltet habe. Ich hatte zwar ähnlich auch selbst Erfolg, aber Jan hat es gut aufgeschrieben. Meine eigener Entwurf für eine Anleitung unter Benutzer:Dapete/TntReader unter Gentoo Linux, die entgegen des Seitentitels auch für andere Distributionen sinnvoll sein dürfte, ist nur leicht verändert. Was zählt ist, dass es funktioniert.

Kommentare aus

Aktuelle Wikipedia-DVD unter Linux (1)

Die gerade in neuer Version erschienene Wikipedia-DVD ist endlich auch unter Linux (und MacOS X) direkt nutzbar. Das Prinzip ist das gleiche wie bei der Windows-Version: man startet einen kleinen Webserver, der seine Informationen aus den .zeno-Dateien der DVD bezieht und dem Benutzer per Webbrowser in einer Umgebung präsentiert, die der Wikipedia ähnelt.

Das Programm, das unabhängig vom Windows-Programm ZenoReader entwickelt wurde, nennt sich TntReader. Auf der Mitgliederversammlung von Wikimedia Deutschland Ende Juni hatte Entwickler Tommi Mäkitalo eine noch nicht ganz fertige Version vorgestellt, und die war schon gut. TntReader basiert auf seinem Webserver-Framework Tntnet. Mitgeliefert wird eine vorkompilierte Version für Ubuntu 7.0.4/x86 und natürlich der Quellcode.

Der Versuch, das ganze selbst zu kompilieren, scheiterte bisher. build.sh brach beim Kompilieren von Cxxtools ab. Da ich Gentoo verwende, gibt es zumindest Cxxtools und Tntnet auch als Distributions-eigene Pakete. Die ließen sich installieren, hier klappte dann das Kompilieren des Readers selber nicht. Wenn ich Zeit finde, will ich nochmal gucken, was genau beim Kompilieren schiefgeht.

Schließlich habe ich die mitgelieferten Binaries verwendet. Allerdings muss ich TntReader wie folgt starten, sonst werden die Libraries nicht gefunden:

LD_LIBRARY_PATH="." ./TntReader

Wirklich testen konnte ich das ganze leider noch nicht, denn die Datendateien fehlen mir noch. 75 % sind fertig, der Rest kommt über Nacht (dauert mit DSL 1000 halt etwas länger).

Kommentare (1)

Unter Linux auf x86-Systemen HIGHMEM vermeiden

Ich will nicht behaupten, dass ich das Problem bis ins letzte verstehe, aber Fakt ist: auf x86-Systemen ab 896 MB RAM hat man unter Linux ein Problem: HIGHMEM. Worum geht es?

Da es in der x86-Architektur nur 4 GB Adressraum gibt, muss man den irgendwie aufteilen. Linux benutzt dafür normalerweise eine Aufteilung namens 3G/1G: Jeder Prozess im Userspace kann 3 GB Speicher logisch ansprechen, der Kernel 1 GB. Der Kernel muss aber irgendwie auf den gesamten physikalischen Speicher zugreifen können: um das zu erreichen, wird von dem Speicher, der über 1 GB hinausgeht – HIGHMEM genannt –, immer nur ein Teil in den Kernel-Adressraum eingeblendet. Wer noch mit DOS gearbeitet hat, wird sich an EMS erinnern, das funktionierte im Prinzip genauso.

Bei 2.4er-Kerneln wurde bei 1 GB Speicher noch geraten, aus Geschwindigkeitsgründen lieber HIGHMEM komplett abzuschalten und nur 896 MB zu nutzen, als mit 128 MB HIGHMEM zu leben. Bei 2.6er-Kerneln soll das nicht mehr so schlimm sein, aber genaue Zahlen konnte ich nirgendwo finden. Hier muss jeder abwägen, ob er mit den Problemen (dazu später) leben kann.

Lösung

Seit Kernelversion 2.6.16 gibt es die Möglichkeit, diese Aufteilung zu ändern. Als Gentoo-Nutzer ist der Kernel eh selbstkompiliert, also kein Problem, auch wenn die Option gut versteckt ist. Man muss zunächst folgendes aktiviert haben:

General setup --->
[*] Prompt for development and/or incomplete code/drivers

[*] Configure standard kernel features (for small systems) --->

Dann kann man auch das hier einstellen:

Processor type and features --->

Memory split (…) --->

In diesem Unterpunkt hat man dann die Wahl zwischen den verschiedenen Aufteilungen (diese gibt es in 2.6.23):

  • 3G/1G (896 MB ohne HIGHMEM),
  • echtem 3G/1G (damit ist wirklich 1 GB ohne HIGHMEM möglich),
  • 2G/2G (2 GB − 128 MB),
  • „echte“ 2G/2G (2 GB) sowie
  • 1G/3G-Aufteilung (3 GB − 128 MB ohne HIGHMEM).

Probleme

Ganz problemlos ist das ganze leider nicht. Hier eine Auflistung einiger Probleme, die ich gefunden habe:

  • Die Größe von Prozessen ist, unabhängig von vorhandenem RAM oder Swap, auf den ersten Wert begrenzt. Bis zu den echten 2G/2G würde ich das mitmachen, aber 1G/3G könnte problematisch sein. Wer über 2 GB RAM hat, will wahrscheinlich auch Programme laufen lassen, die mehr als 1 GB belegen.
  • Binärmodule, die für 3G/1G kompiliert wurden, funktionieren möglicherweise nicht. Der aktuelle proprietäre NVIDIA-Treiber ist allerdings davon nicht betroffen; wie das bei anderen Dingen aussieht, weiß ich nicht.
  • Wine funktioniert nicht richtig. Ich hab es nicht genau recherchiert, da ich Wine eigentlich nicht brauche, aber soweit ich es verstehe, benutzt Windows normalerweise 3G/1G, und das simuliert Wine auch; ab Windows 2000 als Kompatibilitätseinstellung geht aber auch 2G/2G. Wenn man also nichts mit Wine laufen lässt, das nur unter simuliertem Windows 9x läuft, sollte es trotzdem gehen.

Links

Kommentare aus

Ja, er lebt noch …

Tim Bartel hat (blogtechnisch) ein Lebenszeichen von sich gegeben. Anders als ich hat er aber eine gute Ausrede: im OTRS ist immer was zu tun. Ich dagegen hätte eigentlich genug Zeit, und es gibt eigentlich auch immer mal wieder was zu berichten. Aber uneigentlich fehlt mir dann wieder die Lust. Dabei sind für mich sind dieses und die anderen Blogs, die im Planet Wikimedia gesammelt werden, ein gutes Medium, um auf wichtige Entwicklungen hinzuweisen. Wenn keiner was schreibt, bringt das natürlich nichts; also werde ich mich bemühen, da häufiger was beizutragen. Gerade zum Thema Wikimedia Foundation und der englischen Wikipedia wäre das recht einfach, denn ich lese die einschlägigen Mailinglisten und Diskussionsseiten eh.

Kommentare aus

Hej Wikimedia Sverige

Am Samstag wurde in Stockholm Wikimedia Sverige, Wikimedia Schweden, gegründet. OK, noch heißt das ganze WMF Sverige, aber sobald die Satzung an der Foundation vorbei ist, wird sich das ändern, und ein weiteres Chapter ist offiziell geboren. In der Meldung auf der Foundation-Mailingliste gibt man sich wenig bescheiden: Mit 36 Mitgliedern haben die Schweden jetzt schon etwa soviele Mitglieder wie Wikimedia Deutschland – auf die Einwohnerzahl bezogen, natürlich ;-)

Kommentare aus

Wikimedia Foundation zieht um

(Kopie meines Beitrags für den Kurier)

Sue Gardner, Beraterin und de-facto-Geschäftsführerin der Wikimedia Foundation, hat auf der Foundation-Mailingliste bekannt gegeben, dass die Foundation ihr Büro von St. Petersburg (Florida) nach San Francisco (Kalifornien) verlagern wird. Das neue Büro soll diesen Winter zunächst in der Innenstadt von San Francisco eröffnet werden, bevor ein endgültiger Standort gefunden ist. Das alte wird wahrscheinlich Ende Januar geschlossen. Die Server bleiben in Florida: es ist nicht geplant, das Rechenzentrum in Tampa aufzugeben.

Neben dem bisherigen, historisch begründeten Standort in St. Petersburg, standen auch Boston, London, New York und Washington D.C. zur Auswahl. Das Kuratorium folgte Sues Empfehlung, sich für San Francisco zu entscheiden. Gründe für die Entscheidung waren unter anderem San Franciscos Rolle als High-Tech-Zentrum, verbunden mit der Nähe zu gleichgesinnten Organisationen und hochrangigen Universitäten wie Stanford und UC Berkeley. Auch sei San Francisco einfacher und günstiger aus dem Ausland zu erreichen.

Sue dankte den Mitarbeitern der Foundation, ausdrücklich auch im Namen des Kuratoriums, für ihre harte Arbeit und ihren Einsatz. Auch wenn viele Mitarbeiter aus persönlichen Gründen nicht mitkommen könnten, hoffe sie, dass einige der Foundation erhalten bleiben.

Kommentare aus

nächste Einträge » · « vorherige Einträge